Brachial und mit viel Power. McDriver kann dem Ford Ranger Raptor 3,0 V6 einiges abgewinnen.
Es gibt sie, die Pickups, die diese Bezeichnung noch wirklich verdienen. Sie riechen mehr nach Schweiß als nach Benzin oder Diesel.
Der Ranger Raptor ist so ein Nobel-Arbeitstier. Er trampelt mit einem 292 PS starken V6-Benziner samt doppelter Turboaufladung und brachial klingender Sportabgasanlage daher.
Dabei polarisiert er: Für den Einen ist er der Gipfel der Unvernunft, für den Anderen ein echter Traumwagen. Ich, McDriver, zähle mich zu den „Anderen“ 🙂 . So weit mein Outing.
Ebenso ehrlich, wie ich mich als Raptor-Fan oute, gebe ich zu: Verbrauchswerte von 16 Litern (laut Prospekt sind es durchschnittlich 13,8 Liter – innerstädtisch aber auch 18,7 Liter) auf 100 Kilometer sind unzeitgemäß.
Aber das gilt für das Ford-Monster generell. Denn nicht nur der Verbrauch lässt dich schlucken, sondern auch der Verkaufspreis an sich. „Mein“ Raptor schlug sich mit 105.502 Euro zu Buche.
Aber sei versichert: Dafür bekommst du auch etwas. Das beginnt schon im Innenraum. Sitze und Sitzposotion sind exzellent.
Viel Platz und perfekte Übersicht übers Cockpit und über die Straße vor (eigentlich: unter) dir dank der hohen Sitzpostion und der riesigen Aufbauhöhe. Blöd nur für den dahinter Fahrenden … ;-). Premiumsegment-Anleihe: Das Lenkrad ist nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Länge verstellbar.
Weitere Vorzüge, die Prermiumsegment-verdächtig sind: Das Rollo der Ladefläche …
… lässt sich elektrisch bedienen. Innen finden sich sogar ein Stromanaschluss und Licht.
Und wie fährt sich das Luxus-Ungetüm mit Sechszylindermotor? Gekoppelt ist das 292 PS starke und 491 Newtonmeter liefernde Aggregat mit einer Zehngang-Automatik und einem zuschaltbaren Allradantrieb, der mit Untersetzung und zu 100 Prozent sperrbaren Differenzialen an beiden Achsen versehen ist, Fazit: Den Ford Ranger Raptor hält niemand und nichts auf.
Das Fahrwerk des Raptor ist ein Traum. Auch auf der wildesten Straße und im Offroad-Einsatz bleibt der Fordianer ruhig und schwankt kaum. Die Geräuschkulisse ist generell sehr niedrig, das gilt auch für Fahrten bei hohen Geschwindigkeiten – die für den Ford dank seines starken Motors kein Problem darstellen.
Apropos Problem: In den Kurve lässt sich der knapp 2,5 Tonnen schwere Pickup im Heckantrieb-Modus leicht aus der Ruhe bringen – um nicht zu sagen: aus der Bahn werfen. Vor allem auf nasser Fahrbahn beginnt das Heck nervös zu werden. Das ist bekanntlich aber ein altbekanntes Pickup-Phänomen, denn diesen Autos fehlt es an Gewicht im „Hinterteil“.
Beim forschen Anfahren erlaubt sich der Sechzylinder eine gewisse Verzögerung, bevor er ordentlich zupackt. Ist aber egal, denn dann kann er’s ja umso heftiger. Ein Pickup mit einem Beschleunigungswert unter acht Sekunden? Never seen before. Aber der Raptor kann es.
Was kann der Muscular-Ford noch? zum Beispiel, eine gute Automatik haben. Sie arbeitet vollkommen ruckfrei und harmonisch.
Auffallend für ein derart riesiges (5,36 x 2,03 x 1.93 Meter) und klobiges Auto: Der Wendekreis ist angenehm klein. Obacht nur bei extrem engen Kurven (z.B. beim Ein- und Ausparken), wenn der Allradantrieb aktiviert ist! Da kommt es zu Verspannungen bei der Lenkung – und beim Fahrer in der Folge wohl auch.
Schade, dass die NoVA den Ford Ranger Raptor ziemlich teuer macht. Auch als LKW wird er nicht zugelassen.
Dennoch, so konstatiert McDriver: Der Raptor ist ein verdammt gutes Auto, dessen Klientel ebenso exklusiv sein sollte wie er selbst.
Und hier kommst du zu weiteren Infos.
Danke fürs Eimbremsen auf meinem Blog und DRIVE CAREFULLY!
Dein McDriver