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Hoch soll er kleben

Dass der Polestar 2 Long Range Dual Motor Performance nicht nur ein optisches Highlight ist, “erfuhr” McDriver bei seinen Testdrives.

Falls du nicht viel Zeit hast und/oder meiner Testberichte überdrüssig bist (beides hätte mein vollstes Verständnis): Hier ist das Outcome meines Fahrberichts zum Polestar 2 Dual Motor mit Performamce Paket, reduziert auf einen einzigen Satz:

Dieses Elektroauto kann mit seinem minimalistischen skandinavischen Design und seiner starken Performance vollends überzeugen. Und aus? Nicht ganz, stay tuned …

Immer diese Äußerlichkeiten: Die Optik des Polestar 2 ist einerseits schlicht, andererseits eigenständig. Zunächst sieht der Mittelklassewagen aus wie ein Auto ;-). Und das will in Zeiten wie diesen, wo das Design mancher Vehikel immer, sagen wir, “individueller” wird (Stichwort neuer BMW 7er) schon etwas heißen.

Der Polestar 2 ist ein Beau ohne wirklich auffällig zu sein. Von “Protz-Karre” keine Spur. Gut so. Posers, stay away!

Der Viertürer rangiert irgendwo zwischen Kompakt- und Mittelklasse. Am auffälligsten ist noch das Heck. Eine kantige Angelegenheit – wie eigentlich das ganze Auto, vor allem im direkten Vergleich mit seinem Konkurrenten Tesla, der viel rundlicher daherkommt.

Bei diesem Polestar-Vertreter hat coole Innovation Einzug gehalten. So besitzt der Zweier LED-Rückleuchten, die in der Dunkelheit zu einem prägnanten, durchgehenden Leuchtband mutieren.

Eine weitere Design-Spezialität des Elektroautos sind die rahmenlosen Außenspiegel. Sie kommen mit einem kleineren Spiegelgehäuse aus, was Ihr Sichtfeld maximiert und die Gesamtgröße der Spiegel um 30 Prozent reduziert. “Das Ergebnis ist ein unverkennbarer, minimalistischer Look mit weniger Luftwiderstand”, betont der ror-weiß-rote Polestar-Importeur.

Polestar ist eine eigenständige Automarke und hat seinen Unternehmenssitz in Göteborg, Schweden. die in den 1990er Jahren als Rennsportschmiede startete und 20 Jahre später von Volvo als Tuninglabel übernommen wurde. Mittlerweile ist geht im Elektroauto-Segment (eigentlich müsste man sagen: bei der Autoproduktion generell) nichts mehr ohne das Reich der Mitte, und so gehört auch Polestar jetzt großteils dem Geely-Konzern (offiziell Zhejiang Geely Holding Group Co. Ltd), der schon seit 2010 der Mutterkonzern von Volvo ist. Die Schweden haben eine Beteiligung von 18 Prozent behalten.

Zu fad? Finde ich auch, also weiter mit dem Testbericht …

Der nordische Einschlag dominiert auch im Innenern des Polestar 2.

Sauber, aufgeräumt, übersichtlich.

Statt Knöpfen gibt es einen zentralen Touchscreen, in dessen Menüs und Untermenüs sämtliche Einstellungen vorzunehmen sind. Die Bedienung ist prinzipiell leicht zu bewerkstelligen.

Platzangebot: vorne exzellent, …

… hinten für Longini bei den Beinen und beim Kopf leicht eingeschränkt.

Von “Bruder” Volvo übernommen wurden die goldenen Sitzgurte, die auch beim Polestar Anwendung finden. Man möchte produktionsseitig eben das europäische Element hochhalten.

Bleiben wir bei der Farbe Gold: Die gibt es auch bei den Bremssätteln – und auch hier ganz in Volvo-Manier (Man beachte: unfreiwilliger Reim 🙂 ).

Der Polestar 2 Dual Motor wird von der Autotester-Kollegenschaft als überaus sportlicher Bursche beschieben. Das Performance-Paket “meines” Wagens setzt dieser Sportlichkeit die Krone auf.

Neben einem Software-Upgrade gibt es sage und schreibe 350 kW, das sind 476 PS, Leistung sowie unter anderem die oben gezeigten hochwertigen Brembo-Bremsen und Öhlins-Stoßdämpfer mit Doppel­strömungsventil. Ein Pickerl weist auf die pompöse Power dieses Polestar-Modells hin.

Vielleicht mag es ja eine Warnung für andere Verkehtsteilnehmer sein, in jedem Fall scheint mir die Art der Publizierung verbesserungswürdig. Ich denke, derart tolle Fahrleistungen haben mehr verdient als ein Stück Haftfolie. Ob das Pickerl ebenso gut auf der Karosserie klebt wier das Auto auf der Straße, bezweifle ich.

Ist aber nicht so wichtig. Was wirklich wichtig ist: Wie die immense Power den Polestar 2 Performance über seine zwei Motoren antraben lässt. 100 km/h sind in 4,2 Sekunden erreicht.

Nomen est omen. Der schwedisch-chinesische “Performancler” beeindruckt durch seinen immensen Saft. Wer seine Nackenmuskeln beim vollen Beschleunigen nicht anspannt, ist selber schuld. Wer es tut, der kommt – sofern er es zu schätzen weiß – in den höchsten Fahrgenuss.

Das Fahrwerk des Elektroautos ist entsprechend der Bissigkeit des Motors hart, Kurvenlage und Traktion sind exzellent, Stichwort “kleben”, siehe oben. Im Grenzbereich erweist sich der Allrad als Vorteil, der in bestimmten Situationen den Unterschied zum herkömmlichen Antrieb macht.

Die theoretische Reichweite beträgt beim Performance-Modell 568 Kilometer. Mit knapp 480 Kilometern war ich aber auch sehr zufrieden.

Ein Wahlprogramm für Fahrmodi hat dieser Polestar nicht. Die Rekuperation lässt sich nur einstellen, indem man ins Menü kriecht, was während der Fahrt schwierig sein kann. Das ginge einfacher – etwa via Schalthebel oder Schaltknopf. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Ausgemeckert hat sich’s. McDriver stimmt stattdessen einen Lobgesang auf den Polestar 2 Long Range Dual Motor Performance an. Dieser Wagen spielt im Konzert der Elektroautos eine der ersten Geigen. Und das ist seine Website, auf der du alle Infos sowie die aktuelle Preisliste findest.

Danke fürs Einbremsen auf meinem Blog und DRIVE CAREFULLY!

Dein McDriver

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