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Querkopf und Knochenmann

autoblog-austria spricht mit McDriver über den Toyota GT86, dessen aktuelle Version ein Facelift erfahren hat

autoblog-austria: Ich schau mir gerade das Foto an. Ist man mit dem Toyota GT86 beim Heurigen besonders willkommen?

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McDriver: Ich bin bei jedem Heurigen besonders willkommen. Mit und ohne Toyota GT86. Das liegt an dem Umsatz, den ich generiere. Aber wenn ich mit diesem Sportcoupé komme, bin ich doppelt willkommen. Denn der GT86 macht Eindruck. Und das schon seit seiner Markteinfühung vor bald zehn Jahren.

autoblog-austria: Und woran liegt das?

McDriver: Schau ihn dir an. Der GT86 gehört definitiv zu den feschesten Autos auf dem Markt. Und das gilt sogar für das Coupésegment, wo die Luft angesichts der großen Konkurrenz von Schönlingen besonders dünn ist.

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Siehst du das Bügelbrett auf dem Kofferraum? Der Spoiler erinnert an Rallye- und Drift-Legenden wie Mitsubishi Evo und Subaru Impreza STI.

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autoblog-austria: Ja, der Spoiler macht schon was her. Vor allem in Kombination mit den beiden Auspuffrohren. Aber was hat das Ganze mit “Querkopf” zu tun?

McDriver: “Der Querkopf”, das ist ein Filmkommödien-Klassiker mit dem französischen Schauspieler Louis de Funès. Als einen “Querkopf” sehe ich den GT86 auch.

autoblog-austria: Warum?

McDriver: Erstens, weil er sich gleichsam weigert, den Fahrzeuginsassen durch Komfort zu schmeicheln. Der Ein- und Ausstieg nur für Verrenkungskünstler problemlos möglich, die Federung brettlhart, die Hintersitze nur für Beinlose geeignet, die Übersicht schlecht, es gibt keine Einparkhilfe. Und so weiter.

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Die Entwicklung bei den modernen Autos geht eindeutig in die entgegengesetzte Richtung. Sie wollen sich dem Fahrer und den Passagieren förmlich anbiedern. Dem Toyota GT86 ist das wurscht. Er war und bleibt ein Individualist. Er legt sich quer. Ein Querkopf. Das gefällt mir.

Und zum Zweiten ist er ein Querkopf, weil der Ausdruck “quer” hier wörtlich genommen werden darf. Es gibt kein vergleichbar sportliches Auto, mit dem sich nur annähernd so gut driften lässt wie mit dem Toyota GT86. Quer ist mehr.

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autoblog-austria: Warum ist das so?

McDriver: Da kommen mehrere Faktoren zusammen. Zunächst ist der GT86 ein Musterbeispiel für einen perfekten Kontaktschluss zwischen Fahrzeug und Straße. Das ist eine zentrale Voraussetzung für Fahrspaß. Motorcharakteristik, Hinterradantrieb und die besondere Gewichts-Situation des GT86 erhöhen diesen Fahrspaß noch.

Der Vierzylinder-Boxer – im übrigen von Subaru übernommen – steckt flach im Motorraum, fast könnte man sagen: Er lauert dort auf seinen Einsatz. Und: Der Antrieb bei diesem Japaner ist hinten! Daher drückt verhältnismäßig wenig Radlast die Antriebsräder auf die Straße. Man weiß ja: Heckantrieb ist eine wichtige Voraussetzung für coole Drifts. Dazu kommen noch diverse technische Helferlein, die der GT86 im Zuge des aktuellen Facelifts bekommen hat.

Das sind die Gründe, warum ich den Toyota GT86 als Querkopf bezeichne. Apropos “Querkopf”: Hier habe ich eine kurze Szene aus dem erwähnten Film mit Louis de Funès für dich.

autoblog-austria: Lustiges Video. Aber du verwendest für das Auto auch die Bezeichnung “Knochenmann” …

McDriver: Das bezieht sich auf die knochige, harte Federung. Genauso knochig wie die Federung ist übrigens die Sechsgang-Schaltung. Ebenso hart wie präzise.

Und auch hier gibt’s ja einen Film – sogar einen österreichischen, Titel: “Der Knochenmann”, mit Josef Hader. Den kennst du sicher.

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Noch etwas zur ambitionierten Verwendung des Coupés möchte ich sagen: Das Kombiinstrument des GT86, ein Vierzoll-Display im Cockpit, zeigt das so ziemlich alles an, was das Motorsportler-Herz begehrt: vom G-Kräfte-Diagramm bis zur Öltemperatur.

autoblog-austria: Lässt sich der GT86 eigentlich auch “normal” fahren? Du redest immer nur von “Drifts” und “ambitionierter Verwendung” …

McDriver: Absolut. Weil sein Drehmoment so hoch angesetzt ist, kann man im unteren und mittleren Drehzahlbereich umso besser cruisen und dahingleiten. Mein Vorschlag an den Fahrer, der nicht alleine an Bord ist: Wählen Sie diesen “Gleit-Modus” nach den Drifteinlagen, um die Stimmung wieder zu verbessern! Sie werden’s brauchen!

autoblog-austria: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann repräsentiert der Toyota GT86 einen Sportwagen mit hohem Spaßfaktor …

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McDriver: So ist es. Wobei der Spaßfaktor nicht einmal teuer zu bezahlen ist. HIER kommst du zu allen weiteren Infos, auch zu den Preisen des Toyota GT86. Du wirst staunen, wir billig echtes Vergnügen heutzutage noch sein kann!

Und zum Abschluss: Lies das mal:

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autoblog-austria: Ja, das Gedicht steht auf der Mauer deines Stammheurigen. Man sieht es auf dem Foto oben. Und was ist damit?

McDriver: Ich finde, man sollte dieses schöne Gedicht erweitern:

Und wer nicht liebt

den Drift auf allen Wegen

der mag sich gleich schon

in die Kiste legen

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autoblog-austria: Lieber McDriver, danke fürs unterhaltsame Gespräch über den neuen Toyota GT86. Und drive carefully!

 

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