Über und unter. Überladen mit Understatement, so empfand McDriver den neuen Ford Focus ST. Ein Wechselbad der Gefühle 🙂 .
Mein “Quick-Design-Check” ergab, dass der Focus ST auf der ersten Blick überaus “zivil” ausschaut und erst beim zweiten Hinsehen dezent Hinweise auf das gibt, was die Insassen im Fahrbetrieb eventuell – je nach Gutdünken des Fahrers – erwartet.
Ohne viel Protz und Prahl – und dennoch ein echter Sportsman. Die unauffällige Farbe meines Testwagens, ein tiefes Blau, schien das Bestreben des Focus ST, ja nicht allzusehr aufzufallen, sogar zu unterstützen.
Dabei kann der Kölner ganz schön grimmig aus seinen Voll-LED-Scheinwerfer schauen und wirkt mit seinem großen Kühlergrill in Wabenoptik geradezu gefräßig.
Auch der Popsch gibt – nicht gerne, aber doch – die scharfe Identität des Straßenfegers preis.
In der Länge misst der Kompaktklassler 4,39 Meter und ist damit immerhin elf Zentimeter länger als der Volkswagen Golf. Mit einer Breite von 1,98 Metern inklusive Außenspiegeln ist der Ford allerdings ziemlich schmal. Die Höhe beträgt 1,46 Meter.
Und innen? Was zuerst auffällt, sind die gierig zupackenden Recaro-Sportsitze mit Lederbezug und den prominenten „Recaro“-Schriftzügen. Sie ermöglichen eine sportlich-tiefe Sitzposition und sind sehr bequem. Der Halt ist dabei gut gelungen. Den braucht man auch – aber mehr dazu weiter unten beim Thema Fahrerlebnis.
Das Interieur empfand ich als sehr aufgeräumt und “konsumentenfreundlich” – soll heißen: Es bleiben keine Fragen beim Thema Übersicht und Bedienbarkeit offen.
Wenn du dem Fahrer von der Rückbank über die Schulter schaust, sieht du das:
Auch Platz ist genug, vor allem vorne. Beim Kofferraum bietet der Focus 375 bis 1.250 Liter.
Und: Der Ford Focus ST ist nicht nur sportlich, sondern auch komfortabel und technisch up to date. Genannt seien nur Lenkradheizung oder Head-Up Display.
Du wirst jetzt sagen: Können wir endlich über Motorleistung und Fahrbetrieb sprechen?
Yes, we can: Angetrieben wird der neue Ford Focus ST von einem 2,3 Liter-Vierzylinder mit 280 PS und einem maximalen Drehmoment von 420 Newtonmetern – das sind 55 mehr als sein Vorgänger hatte.
Der ST legt sofort los wie von der Tarantel gestochen. Und das nicht nur in Bezug auf Beschleunigung (5,7 Sekunden auf Tempo 100), sondern auch akustisch. Wer es sich mit der Wohnumgebung vollends verscherzen will, der wählt noch den “Sport”-Modus. Mit infernalischem Tosen rotzt der ST los und lässt beim Ampelstart mit großer Wahrscheinlichkeit alle anderen stehen – nicht zuletzt auch sein eigenes Image als “Understatement”-Fahrzeug.
Was ich als schade emfunden habe: Mit der Leistung müssen allein die Vorderräder klarkommen. Allradantrieb wäre ein echter Hit.
Der ST sprintet rapide voran, die Sechsgang-Schaltung ist knackig, die Schaltwege kurz. Dank Zwischengasfunktion liegt immer genau die passende Drehzahl beim Herunterschalten an, was mir besonderes auf kurvigen Passagen einen Heidenspaß verschafft hat.
Heidenspaß ist sowieso das Stichwort beim neuen Ford Focus ST: Wer mit einem derart frechen Auto umzugehen vermag, der liebt den ST. Für die Hinterbänkler, so habe ich bei meinen Testfahrten gelernt, gilt das eher nicht. 🙂
Hier kommt noch der Link zum neuen Ford Focus ST: https://www.ford.at/pkw-modelle/focus-st?vehicleNavCategory=performance%20car
Danke fürs Einbremsen auf meinem Blog und CRIVE CAFEFULLY!
Dein McDriver
Sehr schöne Bilder aus der Innenstadt 🙂
Wer hat sie gemacht?