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Emission Impossible

Der neue Hyundai Ioniq Elektro im Test

Ein elektrisierender Newcomer: Hyundai hat mit dem Ioniq eine interessante Mittelklasselimousine in drei Antriebsvaraianten auf den Markt gebracht: als Hybrid, als Plug-In-Hybrid sowie als reines Elektrofahrzeug. autoblog-austria sprach mit McDriver über seine Erfahrungen mit dem zuletzt Genannten, dem Ioniq Elektro.

autoblog-austria: Der Ioniq gilt als der jüngste Wurf in der aktuellen Elektrofahrzeug-Szene. Daran haften Hoffnungen und Erwartungen. Kann er sie erfüllen?

McDriver: Ja und nein. Man muss hier deutlich unterscheiden zwischen dem Ioniq als neuem Automodell und dem prinzipiellen Konzept des Elektrofahrzeuges im individuellen Umfeld der Benutzers.

autoblog-austria: Beginnen wir beim Automodell. Gib uns bitte eine kurze Fahrzeugbeschreibung …

McDriver: Der Hyundai Ioniq ist ohne Zweifel eine absolut vollwertige Limousine der gehobenen Mittelkasse. Auffallend ist die überkomplette Ausstattung und der aufgeäumte, übersichtliche Innenraum, der zudem ausreichend Platz für Mensch und Material bietet.

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autoblog-austria: Was kannst du über die Qualitätsanmutung sagen?

McDriver: Die ist hervorragend. Für mich ist der Ioniq ein gutes Beispiel dafür, wie schnell die Marke Hyundai ihr noch immer nachhinkendes Image als koreanische Billigmarke abstreift und mit Riesenschritten in Richtung Qualitätsanbieter unterwegs ist.

autoblog-austria: Apropos “unterwegs”: Wie ist man denn unterwegs im Ioniq Elektro?

McDriver: Gut. Man fühlt sich geborgen und gut aufgehoben. Nachdem ja ein Motorgeräusch wegfällt, kann man die Stille, für die auch die gute Geräuschdämmung verantwortlich ist, noch mehr genießen. Das Fahrwerk ist allerdings – wie bei vielen Elektroautos – ziemlich weich, was den Fahrspaß mitunter ein wenig bremst.

autoblog-austria: Wie tut sich der Ioniq Elektro im Winter? Welche Erfahrungen hast du gemacht?

McDriver: Das Auto hat mich in der Kälte der vergangenen Wochen höchst positiv überrascht. Die Heizung arbeitet extrem effizient und schnell. Die Lenkradheizung beginnt innerhalb von Sekunden – keine Übertreibung! – ihren Dienst zu versehen. Fast genauso ist es bei der Sitzheizung. Ist auch kein Wunder – eines warmen Motors als Heizquelle bedarf es ja nicht. Aber das Ganze kostet natürlich Energie, und hier heißt es sparsam sein.

autoblog-austria: Bleiben wir beim Thema Elektro. Ist der Ioniq wirklich “der große Wurf” in Bezug auf das Elektrokonzept?

McDriver: Lass es mich so formulieren: Innerhalb des Segments der reiner Elektroautos stellt der Ioniq momentan das State-Of-The-Art-Modell dar. Besser in dieser Fahrzeugklasse ist derzeit keiner. In punkto Ausstattung, Verarbeitung, Fahrleistungen und nicht zuletzt Reichweite hat er die Nase vorne. Allerdings: Auch mit maximal 160 Kilometern Reichweite spricht der Ioniq lediglich eine bestimme Käuferschicht an. Wer eine Lademöglichkeit zuhause und/oder am Arbeitsplatz hat, der darf sich glücklich schätzen. Auf die Mehrheit der potenziellen Käufer trifft das aber wohl nicht zu. Zudem sind die öffentlich zugänglichen Lademöglichkeiten nach wie vor beschränkt. Hier muss sich dringend etwas ändern. Für mehr Elektroautos wäre demnach an den Ladestationen gar kein “Platz”.

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autoblog-austria: Wie geht der Ladevorgang vor sich?

McDriver: Am schnellsten geht es – no na– an der Schnellladestation, dort hast du 50 KW. In circa 23 Minuten sind dann etwa 85 Prozent erledigt. Daheim, am Haushaltsstrom dauert es rund acht Stunden.

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autoblog-austria: Würdest du dir den Hyundai Ioniq Elektro kaufen?

McDriver: Wenn ich in das – leider sehr kleine kleine – Segment jener Personen falle, die 1. daheim und/oder in der Arbeit laden können, 2. nicht zu große Entfernungen zurücklegen und 3. ein weiteres Auto haben – man will ja auch mal auf Urlaub ans Meer fahren – dann wäre der Ioniq definitiv meine erste Wahl.

autoblog-austria: McDriver, danke fürs Gespräch.

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