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Die Macher

Zwei mal Mach! McDriver hat zwei ganz unterschiedliche Brüder unter die Lupe genommen: Ford Mustang Mach 1 und Ford Mustang Mach-E. Also: Nichts wie Ford!

Ford Mustang Mach 1 V8: Überflieger, hier in bester Gesellschaft
Ford Mustang Mach-E: Auf leisen Sohlen vom Heurigen nach Hause

Zwei Brüder, die komplett unterschiedlich sind aber trotzdem denselben Namen tragen – das ist unüblich. Außerdem sind sie in etwa gleichaltrig, von Zwillingen aber keine Spur.

Ford Mustang Mach 1: ein brachiales Kult-Coupé, das jetzt ein umfassendes Upgrade erfahren hat. Und Ford Mustang Mach-E: ein modernes Elektroauto aus Basis eines SUV.

Aber bleiben wir vorerst beim Coupé.

1964 erschien der Ford Mustang als Pony-Car auf der Bildfläche, seitdem hat er sich zu einem echten Wildpferd weiterentwickelt. Und als Mach 1 ist er ein Hengst wie aus dem Wild-West-Bilderbuch.

Gegenüber dem “zivilen” Modell mit Bezeichnung GT kommt der Mach 1 mit zehn zusätzlichen PS: 460 statt 450. Auch die Technik wurde nachgeschärft. Ford bietet in Österreich beide Modelle an.

Die rund 1.200 km/h Geschwindigkeit, die durch den Modellzusatz Mach 1 suggeriert werden, schafft der Mustang zwar nicht, aber 270 sind es allemal – so steht’s zumindest im Zulassungsschein. 😉

Kein Wunder also, dass sich der Mustang unter Flugzeugen ebenso wohl fühlt wie unter Pferden. Auf dem Flugplatz Stockerau im Weinviertel fanden wir eine geeignete Koppel.

Für die freundliche Aufnahme und Betreuung vor Ort sei dem diensthabenden Fluglehrer Günter Mayer (im folgenden Bild links zu sehen: der Herr mit Kontrollblick und Funkgerät) sehr herzlich gedankt. Immerhin ließ er für unsere Foto-Session vorübergehend den Flugverkehr einschränken und ermöglichte dem Mustang damit den ungestörten Galopp über die Start- und Landebahn des sonst sehr betriebsamen Flughafens.

Bei den Galopps stets im Vordergrund: der Sound des Fünfliter-V8. Er ist eine Ohrenweide, sowohl im Innenraum als auch von außen – gerne auch aus weiter Ferne. Und vor allem: Der Spruch passt zur scharfen Rennoptik des Mach 1.

Hier siehst du den Mustang im vollen Galopp.

Mit dem Billardkugel-Schaltknauf der erstmals für Europa verbauten, extrem knackigen Sechsgang-Schaltung mit Schaltwegverkürzung lässt sich der Achtzylinder perfekt dirigieren. Die Gangsortierung ist zwar Knochenarbeit und manchmal lässt sich auch der Wechsel vom Rückwärtsgang in den ersten Gang nicht auf Anhieb bewerkstelligen, dennoch gehört die extrem kurzwegige Schaltung des Mustang zu den besten die mir, McDriver, bislang untergekommen sind.

Bei legalem Autobahntempo ist man mit rund 2.000 Touren vollkommen entspannt unterwegs. Das sonore Blubbern des Achtzylinders erweist sich als beruhigend, fast könnte man sagen: einlullend.

Startfreigabe: Fluglehrer Günter Mayer in seiner Rolle als Mustang-Pilot gibt vollen Schub. Der Mann kennt sich aus. Nobody knows it better.

Die Recaro-Sitze passen wie angegossen und bienen super Seitenhalt ohne allzusehr einzuengen. Im Innenraum hat Ford den Klassiker auf den neuesten Stand gebracht. An der Mittelkonsole gibt es charmante Kippschalter, die Instrumente sind digital.

Sitzt und passt.

Der eindeutige Vorteil eines Flugplatzes gegenüber einer Pferdekoppel ist das größere Platzangebot. Das kommt unruhigen Tieren wie dem Mustang natürlich sehr gelegen.

Zugegeben: Politisch korrekt ist ein Auto wie der Ford Mustang V8 in Zeiten wie diesen wohl kaum …,

… aber Legenden folgen anderen Philosophien. 🙂

Legenden sind abgehoben. Apropos abheben: Vielleicht war auch deshalb der Flugplatz Stockerau der ideale Ort, um dem Ford Mustang Mach 1 die Sporen zu geben …

In punkto Nutzwert mag der Mach 1 verständlicherweise nicht die besten Karten haben. Ein Familenfoto des Mustang mit dem superpraktischen Ford Tourneo Custom Active unermalt das. Aber um ein derartigen Modellvergleich kann, soll und darf es ja hier nicht gehen.

Nichts wie Ford.

Der Ford Mustang Mach 1 ist jedenfalls auf dem Flugplatz bestens aufgehoben.

Fazit: Der Mustang Mach 1 V8 ist ein genialer und kultiger Spaßmacher. Und ein Lärmmacher. Das geht Hand in Hand.

Nicht notwendigerweise aber muss ein Spaßmacher auch ein Lärmmacher sein. Das zeigt dieses Modell …

Der Ford Mustang Mach-E.

Der Ford Mustang Mach-E ist ein fünfüriger Crossover-SUV, eine rein elektrisch angetriebene Mustang-Variante.

Ford Österreich sagt dazu: “Der Ford Mustang Mach-E wird von der gleichen Sehnsucht nach Freiheit, Fortschritt und Fahrdynamik geprägt wie der legendäre Sportwagen, der 1964 auf den Markt kam. Der 4,71 Meter lange, 1,88 Meter breite und 1,62 Meter hohe Mustang Mach-E transformiert diese Ideale auf eine neue Ebene.”

Die Mustang-charakteristischen Design-Elemente hat Ford an den Mach-E weitergegeben: die Muskel-Fronthaube …

… und die markante Heckpartie mit den typisch dreiteiligen Rückleuchten.

Im Gegensatz zu seinem achtzylindrischen Coupé-Bruder ist der Mach-E als familientauglicher Fünfsitzer ausgelegt.

Dabei steht ein Ladevolumen von 402 Liter bereit. Werden die Rücksitze nach vorn geklappt, erweitert es sich auf bis zu 1.420 Liter.

Und der Antrieb? Hier gebe ich dir einen Überblick: Der Mustang Mach-E ist wahlweise mit Heck- (Elektromotor) oder mit Allradantrieb (Dual-Elektromotor) lieferbar. In Abhängigkeit von der Batteriekapazität stehen jeweils zwei Leistungsstufen mit einer tatsächlich nutzbaren (= netto) Batteriekapazität von 68 kWh und 88 kWh zur Wahl. Dies entspricht einer Brutto-Batteriekapazität von 75,7 beziehungsweise 98,7 kWh. Das Leistungsspektrum reicht von 198 kW (269 PS) bis 258 kW (351 PS). Der Stromverbrauch des Mustang Mach-E beträgt je nach Version zwischen 19,5 und 16,5 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.

Im Fahrbetrieb punktete der Mach-E mit den Elektroauto-typischen Meriten: Lautlosigkeit (wobei ein Vergleich mit dem Mach 1 natürlich besonders perfide ist!), tolle Bescheunigung, volle Alltagstauglichkeit und dergleichen.

Ich, McDriver, hätte den Wagen ja nur “Mach-E” genannt, und nicht “Mustang Mach-E“. Denn durch die Bezeichnung “Mustang” wird eine Erwartung heraufbeschworen, die ein (vernüftiges) Elektro-SUV einfach nicht erfüllen KANN. So manche Enttäuschung da ist wohl vorprogrammiert.

Letztlich entpuppt sich dieser Mustang eher als gemütlicher Cruiser denn als galoppierender Testosteron-Junky. In seiner Kategorie ist der Ford Mustang Mach-E aber jedenfalls als ernsthafter Konkurrent zu etwa einem Tesla zu betrachten.

Übrigens: Wer es mehr mit Retro hat, und trotzdem die Automarke nicht wechseln will, für habe ich ein besonderes Ford-Gustostckerl im Talon:

Ford-Bestand gesichert.

Die Typenbezeichnung dieses innovativen Ford-Modells lässt sich allerdings nicht feststellen. Gut so, erspart mir einen Testbericht ;-).

Und aus.

Danke fürs Einbremsen auf meinem Blog und DRIVE CAREFULLY!
Dein McDriver

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